Der Ursprung von Black Jack liegt in dem französischen Spiel „Vingt et un“ und ähnelt dem deutschen Einundzwanzig bzw. Siebzehn und Vier. Es ist ein beliebtes Kartenspiel, das in Casinos weltweit gespielt wird. Der Reiz des Spiels liegt in seiner Einfachheit und der Möglichkeit, strategische Entscheidungen zu treffen.
Black Jack Ziel, Tisch & Karten
Ziel des Spiels ist es, mit den Karten 21 Punkte zu erreichen oder so nah wie möglich an den Kartenwert von 21 heranzukommen, allerdings ohne diesen Wert zu überschreiten. Der Spieler tritt dabei gegen den Croupier an, der das Casino repräsentiert.
Der Tisch, wie oben zu sehen, besteht aus einem halbkreisförmigen Bereich, der als „Spielerboxen“ bezeichnet wird. An einem typischen Tisch finden bis zu sieben Spieler Platz, die ihre Einsätze in den ihnen zugewiesenen Boxen platzieren können. Gegenüber den Spielerboxen befindet sich der Bereich des Croupiers, der die verdeckte und die offene Karte des Croupiers enthält.
Das Spiel wird mit einem oder mehreren Decks französischer Spielkarten gespielt. Jede Karte hat einen bestimmten Wert.
? Kartenwerte
Als Grundlage muss man natürlich die Werte der Karten und deren Bedeutung ganz genau kennen, um strategische Entscheidungen während des Spiels zu treffen.
- Die Zahlenkarten 2 bis 10 behalten ihren jeweiligen Wert.
- Bube (J), Dame (Q) und König (K) haben den Wert von 10.
- Das Ass (A) kann entweder den Wert 1 oder 11 haben, je nachdem, was für den Spieler vorteilhafter ist.
Hier sind einige Beispiele zur Verdeutlichung der Kartenwerte:
- Wenn ein Spieler eine Hand mit einer 7 und einer 9 hat, beträgt der Kartenwert 16.
- Zieht der Spieler eine weitere Karte und diese ist ein Ass, kann er entscheiden, dass das Ass den Wert 1 hat, um die 21 nicht zu überschreiten. In diesem Fall beträgt der Kartenwert 16 + 1 = 17.
- Andererseits, wenn der Spieler eine Hand mit einer 10 und einem Ass hat, beträgt der Kartenwert 21, da das Ass in diesem Fall den Wert 11 hat.
♠ Wichtig ♠ Die Flexibilität des Asses ist ein wichtiger Aspekt des Spiels, der den Spielern ermöglicht, ihre Hand an die aktuelle Situation im Spielablauf anzupassen.
Spielablauf
♣ Der Spielablauf ist folgendermaßen:
- Die Spieler platzieren ihre Einsätze in den dafür vorgesehenen Boxen auf dem Tisch.
- Der Croupier teilt jedem Spieler und sich selbst zwei Karten aus. Dabei erhält der Croupier eine Karte offen und eine Karte verdeckt.
- Die Spieler haben nun verschiedene Möglichkeiten, um ihre Hand zu verbessern oder sich zu schützen:
- „Hit“ (Karte ziehen): Der Spieler kann eine weitere Karte ziehen, um seinen Kartenwert zu erhöhen. Der Spieler kann beliebig viele Karten ziehen, solange der Wert seiner Hand 21 nicht überschreitet.
- „Stand“ (stehen bleiben): Der Spieler kann entscheiden, keine weiteren Karten mehr zu ziehen und mit seiner aktuellen Hand stehenzubleiben.
- „Double Down“ (Verdoppeln): Der Spieler kann seinen Einsatz verdoppeln und eine weitere Karte erhalten. Nach dem Verdoppeln darf der Spieler nur noch eine Karte ziehen.
- „Split“ (Teilen): Wenn die ersten beiden Karten des Spielers den gleichen Wert haben, kann er seine Hand in zwei separate Hände aufteilen. Der Spieler muss einen zusätzlichen Einsatz in die zweite Hand platzieren. Anschließend spielt der Spieler jede Hand unabhängig voneinander.
- „Surrender“ (Aufgeben): In einigen Casinos gibt es die Möglichkeit, seine Hand aufzugeben und die Hälfte des Einsatzes zurückzuerhalten. Diese Option kann sinnvoll sein, wenn der Spieler glaubt, dass seine Gewinnchancen gering sind.
- Nachdem die Spieler ihre Entscheidungen getroffen haben, zieht der Croupier weitere Karten, um seine Hand zu vervollständigen. Der Croupier muss nach bestimmten Regeln handeln, die von Casino zu Casino variieren. Normalerweise zieht der Croupier aber solange weitere Karten, bis er einen Kartenwert von 17 oder höher erreicht.
- Das Ziel des Spiels ist es, den Wert 21 zu erreichen, ohne diesen zu überschreiten. Wenn ein Spieler einen höheren Kartenwert als der Croupier hat und dabei 21 nicht überschreitet, gewinnt er den Einsatz. Wenn der Croupier oder ein Spieler 21 überschreitet, verliert er den Einsatz.
♣ Aber wann hat man einen Black Jack?
Ein Black Jack kann nur mit den ersten beiden Karten erzielt werden. Wenn ein Spieler nach dem Teilen oder dem Ziehen von zusätzlichen Karten einen Kartenwert von 21 erreicht, wird dies nicht als Black Jack bezeichnet, sondern als gewinnende Hand mit dem Wert 21.
Demnach ist Black Jack die stärkste Hand im Spiel und wird in der Regel höher ausgezahlt als andere gewinnende Hände. In den meisten Fällen sogar mit einer Auszahlungsquote von 3:2, was bedeutet, dass der Spieler 1,5-mal seinen Einsatz gewinnt.
Nebenwetten
Doch da ist noch mehr drin! ? Neben den regulären Einsätzen haben Spieler die Möglichkeit, Nebenwetten zu platzieren. Zwei der gängigsten Nebenwetten sind die „Insurance“ und die „Bust“-Wette.
♦ Insurance (Versicherung)
Wenn die offene Karte des Croupiers ein Ass ist, können Spieler eine „Versicherung“ gegen einen möglichen Blackjack des Croupiers platzieren. Der Spieler setzt die Hälfte seines ursprünglichen Einsatzes auf die Insurance-Wette (auf dem Tisch vorwiegend markiert). Wenn der Croupier tatsächlich einen Black Jack hat, gewinnt der Spieler das Zweifache seines Einsatzes auf die Insurance-Wette.
Beispiel: Nehmen wir an, ein Spieler hat einen Einsatz von 10 Euro platziert. Wenn der Croupier ein Ass als offene Karte zeigt, kann der Spieler eine Insurance-Wette in Höhe von 5 Euro platzieren. Wenn der Croupier dann wahrlich einen Black Jack hat, gewinnt der Spieler 10 Euro auf der Insurance-Wette, was den Verlust seines ursprünglichen Einsatzes ausgleicht.
♠ Interessant ♠ Allerdings wird die Wette gerade Anfängern eher nicht empfohlen, da die Chancen bei nur etwa 30% liegen.
♦ Bust
Bei dieser Nebenwette wettet der Spieler darauf, dass der Croupier mit seiner Hand die 21 überschreitet. Wenn der Croupier tatsächlich bustet, also einen Kartenwert über 21 hat, gewinnt der Spieler seine Bust-Wette.
Beispiel: Angenommen, ein Spieler platziert eine Bust-Wette in Höhe von 5 Euro. Wenn der Croupier dann wirklich bustet, gewinnt der Spieler seinen Einsatz von 5 Euro zurück und erhält zusätzlich den Gewinn entsprechend den festgelegten Regeln des Casinos.
Gewinnchance
Die Gewinnchance beim Blackjack hängt stark von der verwendeten Strategie ab. Wenn Spieler die grundlegenden Strategien von Blackjack beherrschen und einsetzen, können sie ihre Gewinnchancen erheblich verbessern, in dem das Kalkül ganz klar aufgeht.
Diese Strategien beinhalten Entscheidungen basierend auf der Summe der eigenen Karten und der aufgedeckten Karte des Dealers. Mit den grundlegenden Strategien liegt die Gewinnwahrscheinlichkeit sogar bei etwa 42-43%. Deshalb gilt es unter den Spielern auch als faires Spiel in den Casinos. Nur noch kurz erwähnt, die Wahrscheinlichkeit bezieht sich stets auf die Anzahl der Hände, nicht auf die einzelnen Spiele. Na dann mal los!
Strategie
Wie eben gelernt, muss man strategisch vorgehen, um beim Black Jack erfolgreich zu sein. Hier sind einige der bekanntesten Basic Strategien.
Basic Strategy
Die Basic Strategien basieren auf mathematischen Berechnungen und geben an, welche Aktionen in verschiedenen Spielsituationen die besten Chancen auf einen Gewinn bieten. Sie berücksichtigt die eigenen Karten und die offene Karte des Croupiers. Unterschieden wird wegen der Besonderheit des Asses jeweils in zwei Hände.
Hard Hands: Hände ohne ein Ass oder mit einem Ass, das als Wert 1 gezählt wird
Soft Hands: Hände, die ein Ass enthalten, das den Wert 11 hat, ohne dass die 21 überschritten wird
♥ Draw or Stand
Bei der Strategie Draw or Stand entscheidet man, ob es nützlich ist, eine weitere Karte zu ziehen oder stehenzubleiben. Dies hängt natürlich von der aktuellen Summe der Hand des Spielers und der offenen Karte des Croupiers ab. Wenn die eigene Hand einen Wert von 11 oder niedriger hat, darf man noch einmal entspannt ziehen, während man bei einem Kartenwert von 17 oder höher stehen bleiben sollte. Doch ganz so leicht ist es natürlich nicht!
Hard Hands
Beispiel: Bei einer Hard 16 gegen eine offene Karte des Croupiers mit einem Wert von 7 oder höher sollte man ziehen, während man gegen eine offene Karte des Croupiers mit einem Wert von 2 bis 6 stehen bleiben sollte.
Soft Hands
Beispiel: Bei einer Soft 18 gegen eine offene Karte des Croupiers mit einem Wert von 9, 10 oder 11 sollte man sogar verdoppeln, um die Gewinnchancen zu maximieren.
♥ Double (Verdoppeln)
Das Verdoppeln des Einsatzes kann eine strategisch kluge Entscheidung sein, wenn die eigenen Karten und die offene Karte des Croupiers bestimmte Bedingungen erfüllen.
Hard Hands
Beispiel: Bei einer Hard 10 oder 11 gegen eine offene Karte des Croupiers mit einem Wert von 9 oder niedriger sollte man den Einsatz verdoppeln, da dies gute Chancen auf einen Gewinn bietet.
Soft Hands
Beispiel: Bei einer Soft 17 gegen eine offene Karte des Croupiers mit einem Wert von 6, 5, 4 oder 3 sollte man verdoppeln, während man gegen eine offene Karte des Croupiers mit einem Wert von 2, 7 oder 8 stehen bleiben und gegen eine offene Karte des Croupiers mit einem Wert von 9, 10 oder Ass eine weitere Karte ziehen sollte.
♥ Split (Teilen)
Wenn die ersten beiden Karten eines Spielers den gleichen Wert haben, besteht die Möglichkeit, die Hand zu teilen und jeweils einen zusätzlichen Einsatz zu platzieren.
Beispiel: Wie im Bild zu sehen, hat „Spieler 2“ sein Deck gesplittet und einen weiteren Einsatz auf die zweite Hand gesetzt. Das sieht man daran, dass bei „Spieler 2“ jetzt je zwei Kartendecks und zwei Chips-Stapel nebeneinander liegen.
♠ TIPP ♠ Wenn der Spieler ein Paar Asse hat, sollte er immer splitten, da dies die Chance auf zwei starke Hände erhöht. Jede Hand mit einem Ass kann dann weiter gespielt und optimiert werden, um die Gewinnchancen zu maximieren.
♥ Surrender (Aufgeben)
Einige Casinos bieten die Option „Surrender“ an, bei der der Spieler seine Hand aufgibt und die Hälfte seines Einsatzes zurückerhält. Dies ist eine Art Sicherheitsnetz bei einer schlechten Hand.
Hard Hands
Beispiel: Bei einer Hard 16 gegen eine offene Karte des Croupiers mit einem Wert von 9, 10 oder Ass sollte man aufgeben, da die Gewinnchancen in solchen Fällen gering sind.
Soft Hands
Beispiel: Bei einer Soft 15 gegen eine offene Karte des Croupiers mit einem Wert von 10 oder Ass sollte man aufgeben, um den Verlust zu minimieren.
♥ Kartenzählen
Das Kartenzählen ist eine fortgeschrittene Strategie, bei der der Spieler den Überblick über die im Spiel verwendeten Karten behält, um festzustellen, wie viele hohe und niedrige Karten noch im Deck verbleiben. Indem man das Verhältnis von hohen zu niedrigen Karten kennt, kann der Spieler seine Einsätze anpassen und seine Gewinnchancen verbessern.
Beim Kartenzählen werden den Karten bestimmte Werte zugeordnet. Niedrige Karten (2-6) erhalten einen positiven Wert, während hohe Karten (10, Bube, Dame, König, Ass) einen negativen Wert erhalten. Durch das Zählen der Karten während des Spiels kann der Spieler die „laufende Zählung“ erstellen. Eine hohe laufende Zählung deutet darauf hin, dass noch viele hohe Karten im Deck verbleiben und umgekehrt.
Allerdings ist das Kartenzählen in den meisten Casinos nicht gerne gesehen und kann zu einem Ausschluss führen. Einige Casinos verwenden auch mehrere Decks oder setzen kontinuierlich Mischmaschinen ein, um das Kartenzählen zu erschweren. Es erfordert viel Übung, das Kartenzählen effektiv anzuwenden.
Hausvorteil
Und na klar, wer wissen möchte, was am Ende herausspringen kann, muss sich auch mit dem Hausvorteil beschäftigen. Dieser bezieht sich auf den prozentualen Vorteil, den das Casino gegenüber den Spielern hat.
♠ ACHTUNG ♠ Einige Variationen von Blackjack haben einen höheren Hausvorteil aufgrund von Seitenwetten oder anderen zusätzlichen Regeln.
Der genaue Hausvorteil hängt deswegen von den spezifischen Regeln des Spiels und Casinos ab, aber im Allgemeinen liegt er zwischen 0,5% und 2%. Vorausgesetzt, der Spieler befolgt die grundlegenden Strategien!
Spielvarianten von Black Jack
Black Jack ist enorm beliebt und deswegen gibt es mittlerweile auch verschiedene Varianten, die sich in den Regeln und Nebenwetten unterscheiden können. Hier sind einige bekannte Varianten:
♠ Spanish 21
Diese Variante wird mit einem spanischen Kartendeck gespielt, das keine 10er enthält. Dadurch verschieben sich die Gewinnchancen und es gibt spezielle Bonusauszahlungen für bestimmte Kartenkombinationen. Siehe mein Spanish 21 Beitrag
♠ Pontoon
Diese Variante ist in Großbritannien populär. Die Regeln ähneln denen des regulären Black Jack, aber es gibt Unterschiede in den Begriffen und Regeln. Beispielsweise wird eine Hand mit einem Ass und einer 10er-Karte als „Pontoon“ bezeichnet und ist die stärkste Hand.
♠ Double Exposure
Bei dieser Variante werden beide Karten des Croupiers offen ausgeteilt. Dadurch erhalten die Spieler mehr Informationen über die Hand des Croupiers, was Auswirkungen auf die Spielstrategie hat.
Da es verschiedene Variationen von Black Jack gibt und die optimalen Strategien je nach den spezifischen Regeln und dem Spielverlauf variieren können, ist es ratsam, sich auch mit den Regeln und Strategien der einzelnen Casinos vertraut zu machen. Abschließend viel Glück und Spaß beim Spielen!
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Ich bin Ringo, Autor des Buches „Einblick in die schönsten Casinos der Welt“. Im Jahr 2014 erlebte ich die Casino Atmosphäre zum ersten Mal in Las Vegas und bin seitdem voller Begeisterung für die bunte aber auch elegante Welt der Casinos.